Die letzten Mohikaner

Am Pfingstsamstag war die Mannschaft mit der besten Offensive der Liga zu Gast. Der 100-Tore-Sturm Brunsbrock erwartete uns zum Nachholspiel.

 

Aber zunächst ging es nur darum, eine vollständige Elf stellen zu können. Inklusive der längerfristig verletzten Spieler, musste Coach Jörg Behrens auf eine komplette Mannschaft verzichten. Finn Conley, Christian Thies, Constantin Krawczyk, Marcel Blischke, Adrian Sobieraj und Bastian Müller fehlten verletzt. Christian Bartels, Julian Ehrlich, Kevin Hikade, Haroldas Norbutas und Eugen Gerke waren privat bzw. arbeitstechnisch verhindert, Lukas Bergmann wegen seiner 5. Gelben Karte gesperrt. Da war guter Rat teuer. Mit buchstäblich dem allerletzten Aufgebot musst diese schwere Aufgabe angegangen werden. Letztendlich standen dem Coach (ihn selbst eingeschlossen) 14 Spieler zur Verfügung. Vier Aushilfen kamen von "außerhalb". Andre "Fußballgott" Pfeiffer hatte sich eigentlich in die Alte Herren verabschiedet, musste aber genauso 90 Minuten ran wie Sergej Mezker, der aus privaten Gründen seit beinahe einem Jahr kein Spiel mehr absolviert hatte. Beide sorgten dafür, dass das Durchschnittsalter der Startelf deutlich nach oben ging. Vervollständigt wurde das Aufgebot vom Tom Stellmann und dem gerade erst 18jährigen Benjamin Truderung aus der U19 des JFV Aller-Weser.

 

Was also tun, wenn man quasi keine Leute hat und dann auch noch so eine starke Offensive auf einen als Gegner wartet? Ganz klar: mauern, kämpfen, Gras fressen...! Und das wurde getan. Brunsbrock wurde weitestgehend der Ball überlassen und Wahnebergen parkte hinten den Mannschaftsbus. Diese Taktik sollte besser aufgehen als erwartet. Brunsbrock hatte zwar gefühlte 95% Ballbesitz, aber dafür waren die Zweikampfwerte auf Seiten der Wahneberger. So kamen die Gäste in der ersten Hälfte zu nur einer wirklich 100%igen Chance, die dann aber auch eiskalt zur Führung genutzt wurde. Die Offensivbemühungen der Gastgeber beschränkten sich auf ein Minimum, was aber auf Grund der o.g. beschriebenen Problematik billigend in Kauf genommen wurde. Einige Ansätze waren auch da, allerdings blieb es bei diesen Ansätzen und ein paar Halbchancen. Mit einem 0:1 Rückstand ging es in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel ein ähnliches Bild. Der Bus parkte immer noch im Wahneberger 16er und Brunsbrock hatte den Ball. Diese drängten in den ersten 15 Minuten nach dem Seitenwechsel darauf, die Führung noch weiter aufzubauen und kamen zu einigen guten Abschlüssen, die aber allesamt zunächst von der Wahneberger Abwehr oder vom Keeper im letzten Moment geblockt und abgewehrt wurden. Dies ging gut bis zur 60. und 61. Minute, in denen Brunsbrock mit einem Doppelschlag auf 3:0 erhöhte. Beim 2:0 tauchte der beste Torschütze der Gäste frei vor Keeper Müller auf, dieser war mit der Fußspitze noch am Ball, doch reichte es nicht ganz um den Ball neben den Pfosten zu lenken, so dass der Ball im Tor landete. Das dritte Tor fiel dann direkt nach Wiederanpfiff. Im Mittelfeld wurde im Spielaufbau ein kapitaler Fehlpass gespielt. Brunsbrock ging dazwischen und tauchte wieder allein vor dem Torwart auf. Danach war der Gast wohl zufrieden, denn sie schalteten einige Gänge zurück und verwalteten das Ergebnis nur noch. Bis auf einen Freistoß von halb rechts, den Keeper Müller um den Pfosten lenkte gab es keine Nennenswerte Chance für die Gäste mehr. Im Gegenzug konnte Wahnebergen sogar den 1:3 Ehrentreffer erzielen. Nach einem Einwurf von der linken Seite traf Hewash Mustafa aus dem Gewühl zum Endstand. 

 

Nach dem Spiel versammelte Trainer Behrens seine Mannen im Kreis und bedankte sich für den aufopferungsvollen Kampf. Dies war das letzte Heimspiel dieser Saison. Am kommenden Mittwoch geht es zum nächsten Nachholspiel nach Achim. In der Woche darauf steht das Gastspiel bei Bassen II auf dem Programm, bevor am 09. Juni die Saison in Otterstedt ihr Ende findet.